Der geologische Hintergrund

Naturstein mit Herkunft

Grauwacke ist ein quarzitischer Sandstein und gehört zur Gesteinsgruppe der Sedimentgesteine. Die Entstehungszeit der Grauwacke fällt in die Zeit vor etwa 350 Millionen Jahren, die von der Geologie als  Devon bezeichnet wird.  Zu jener Zeit war das ganze Rheinische Schiefergebirge, zu dem auch das Bergische Land gehört, von einem flachen, tropisch warmen Meer bedeckt. Im Norden und Süden gab es größere Landmassen sowie einige Inseln im Süden. Durch Flüsse gelangte von dort sandiger und toniger Abtragungsschutt kontinuierlich ins Meer und verfestigte sich im Laufe vieler Jahrmillionen zu Sand- und Tonsteinen. Die für dieses Gestein typischen Einschlüsse, wie Stilglieder von Seelilien oder Schalen anderer urzeitlicher Meerbewohner spiegeln diese Ablagerungs-bedingungen wider.

Heute finden sich in den Steinbrüchen bei Lindlar vorrangig dickbankige Sandsteine, die „Mühlenberg Sandsteine", so genannt, weil sie den Mühlenberg Schichten zugeordnet werden (unteres Mitteldevon, Eifel-Stufe). Diese Sandsteine, die meist feinkörnig und Feldspat führend sind, werden seit nunmehr über 400 Jahren als Werksteine abgebaut. Die Farbvarianz reicht von mittelgrau und bräunlichgrau bis blaßgelbbraun. Seltener kommen auch grünliche Farbtöne vor. Zum anderen wird im Süden des Oberbergischen Kreises die sogenannte „Odenspieler Grauwacke” abgebaut, eine Folge von Sandsteinbänken in den Siegener Schichten des Unterdevon im rechtsrheinischen Rheinischen Schiefergebirge. Dieses Gestein ist ein überwiegend mittel- bis blaugrauer, feinkörniger, kieselig zementierter Sandstein.

Obwohl die Bezeichnung „Grauwacke”streng petrographisch nicht korrekt ist, hat sie sich als Handelsbezeichnung durchgesetzt. Der Begriff stammt aus den Bergbaugebieten im Harz und ist seit mindestens 1780 belegt. Wacke ist hierbei ein veralteter Name für Wackersteine.

Die „Bergische Grauwacke” besteht zu 70 % aus Quarzkörnchen, was ihr zusammen mit einer guten Kornbindung eine hohe Festigkeit verleiht. Zusätzlich treten Feldspäte, Calcit, Gesteins- und Fossilbruchstücke, ein geringer Anteil Glimmer, sowie weitere Minerale auf, die jedoch nur in verschwindend geringer Menge vorkommen. Aus dieser Zusammensetzung resultiert ein Gestein, das durch seine hohe Druckfestigkeit vielseitig einsetzbar ist.

Einschlüsse im Gestein